Wasser

Zugegeben etwas provokant gesagt. Bisher konnte eine strikte Rationierung oder ein Stopp der Trinkwasserversorgung vermieden werden. Es ist nur bei mehreren Aufrufen zum Sparen von Trinkwasser in der Sommerzeit durch den Bürgermeister geblieben.

Aber es muss etwas passieren. Mehrere heiße Sommer und das Fehlen von ausreichenden Niederschlägen zwingen die Gemeinde, neue Wege zu beschreiten.

Das Trinkwasser in Wehrheim stammt lediglich zu einem kleinen Teil aus eigenen Schürfungen. Der Hauptanteil kommt über ein Verbundsystem aus dem Vogelsberg.

Was ist zu tun?

Einfach über neue Brunnen mehr Wasser zu zapfen, ist nicht möglich; auch die anderen Gemeinden der Region sind betroffen und haben ein Mitspracherecht. Außerdem muss die Regenerationsfähigkeit der Wasservorkommen unbedingt erhalten bleiben.

Eine Möglichkeit besteht darin, das Verhalten der Verbraucher zu ändern.

Durch einen gestaffelten Wasserbezugspreis lassen sich hohe Wasserverbräuche sanktionieren. Wer überdurchschnittlich Wasser verbraucht, soll für den über dem festzulegenden  Durchschnitt liegenden Teil einen höheren Preis bezahlen.

Eine weitere Möglichkeit ist, das Speichervolumen für Wasser zu erhöhen, um in Spitzenzeiten (Sommer) den Bedarf decken zu können. Dies kann nicht nur die Gemeinde tun, sondern auch jeder einzelne Haushalt. So lässt sich problemlos Regenwasser in Zisternen auffangen, um es beispielsweise für den Garten, die Toilettenspülung oder die Waschmaschine zu benutzen. Deshalb müssen Zisternen bei Neubauten zwingend vorgeschrieben werden, um das Brauchwasser im Haushalt zu nutzen.

Schauen wir zum Schluss noch auf die Probleme mit dem sogenannten Abwasser, das Kläranlagen reinigen und danach wieder in den Wasserkreislauf der Flüsse zurückfließt.

Wir müssen in unsere Kläranlagen investieren, beispielsweise in einer vierte Reinigungsstufe. Das so gereinigte Wasser lässt sich zumindest als Brauchwasser nutzen. Durch Versickerungen über den Boden dient es der Stabilisierung und Gewinnung von Trinkwasser aus dem Grundwasser.

Das Thema Wasser hat noch wesentlich mehr Aspekte. Fest steht, dass wir für unser Trinkwasser und Abwasser in Zukunft deutlich mehr Geld aufwenden müssen.