Windenergie vom Winterstein

25. November 2020 | Energie, Energiewende

Die Landespolitik hat im Rahmen ihres Zwei-Prozent-Flächenziels für Hessen im Winterstein-Gebiet eine 414 Hektar große Vorrangfläche für Windenergie ausgewiesen. Auf einer solchen Fläche könnten rechnerisch bis zu 20 Windkraftanlagen entstehen. Genaue Untersuchungen müssen die optimale Anzahl unter Berücksichtigung aller naturschutzrechtlichen Anforderungen und wirtschaftlicher Gesichtspunkte finden.

Die Fläche gehört zu den Kommunen Friedberg, Rosbach, Ober-Mörlen und Wehrheim. Deren Bürgermeister haben einen Entwurf für einen Bebauungsplan veröffentlicht. Dieser Entwurf sieht lediglich drei Windkraftanlagen vor, für die sie auch noch teilweise absurde technische Vorgaben zu Nabenhöhe und Getriebeart machen. All das zielt offensichtlich darauf, die Windkraftnutzung zu verhindern, indem das Projekt für Investoren so unattraktiv wie möglich gemacht wird.

Daher haben die BUND-Kreisverbände Wetterau und Hochtaunus sowie andere Organisationen Widerspruch eingelegt. Mit solchen Spielchen lässt sich die Windkraftnutzung auf dem Winterstein lediglich verzögern, nicht aber verhindern. Dieses kontraproduktive Verhalten verkennt, dass im Kampf gegen den Klimawandel Eile geboten ist. Auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist die Haltung nicht nachvollziehbar, dass den durch erhebliche Waldschäden und die Corona-Krise ohnehin gebeutelten Kommunen Einnahmen aus Pacht und Gewerbesteuer entgehen.

Der BUND Wehrheim fordert deshalb eine zügige Planung und Errichtung möglichst vieler Windkraftanlagen – vornehmlich in Bürgerhand. Dabei müssen Klima- und Naturschutz die Leitlinien bilden und nicht die Partikularinteressen einiger weniger Immobilienbesitzer. Aus diesem Grund ist der BUND Wehrheim auch dem breiten Bürgerbündnis Windpark Winterstein beigetreten, der genau dieses fordert.

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